Die Liebe in den Zeiten des Frischkornmüslis

Die Liebe in den Zeiten des Frischkornmüslis Eine Liebesgeschichte aus der Gegenkultur

Westdeutschland, 1982: Hans-Dieter und Katrin, beide aktiv in der Friedens- und Umweltbewegung, treffen sich bei einer Demo am Bauzaun des Atomkraftwerks Brokdorf. Und irgendwie schaffen sie es, sich auf der Flucht vor Polizeigummiknüppeln, Wasserwerfern und Tränengas ineinander zu verlieben.
Aber Beziehungskisten sind schwierig in einer Zeit, wo das persönliche politisch, penetrativer heterosexueller Sex schon beinahe Vergewaltigung ist und wer zweimal mit derselben pennt, schon gleich zum Establishment gehört. Aber Hormone kennen kein Pardon und so begeben sich Hans-Dieter und Katrin in das Abenteuer der Liebe in den Zeiten des Frischkornmüslis.

Preis: 0,99 EUR, USD oder GBP
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Dieses Buch gibt es auch auf Englisch.

Weitere Informationen:

  • Die Liebe in den Zeiten des Frischkornmüslis ist eine Kurzgeschichte von 5000 Worten. Das englische Original ist auch als e-book unter dem Titel Love in the Times of the Macrobiotic Müsli erhältlich.
  • Ursprünglich schrieb ich das englische Original für eine Anthologie erotischer Kurzgeschichten, die sich um das Thema Frühstück drehen, daher das Müsli. Die Anthologie kam nie zustande, aber ich mochte die Geschichte dann doch so sehr, dass ich sie zuende schrieb.
  • Es handelt sich hier um eine satirische Liebesgeschichte, die in einem sehr spezifischen Milieu spielt, nämlich westdeutschen Friedens-, Umwelt und Anti-Atomkraftbewegung der frühen achtziger Jahre. Wer im Westdeutschland der frühen achtziger Jahre gelebt oder aufgewachsen ist, wird Hans-Dieter und Katrin vermutlich erkennen.
  • Etliche der wichtigsten politischen Themen jener Jahre werden angesprochen wie der NATO Doppelbeschluss, der immerhin so kontrovers war, dass darüber eine Bundesregierung stürzte, der Konflikt um den Bau des Atomkraftwerks Brokdorf in der Elbmarsch, immerhin das letzte Atomkraftwerk, da – sogar nach Tschernobyl – in Deutschland ans Netz ging, den Konflikt um den Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen, den immer noch aktuellen Konflikt um den Bau des Atommüllendlagers in Gorleben, die alljährlichen Ostermärsche, die Sorgen über den sauren Regen und das Waldsterben sowie den Krawall bei einem öffentlichen Rekrutengelöbnis der Bundeswehr im Bremer Weserstadion.
  • Müsli ist natürlich das typisch deutsche Frühstück. Aber Frischkornmüsli ist nur eine Sache der extrem Ernährungsbewussten, während der Rest von uns sich mit kommerziell hergestelltem oder selbst gemischten Trockenmüsli begnügt. Damals in den achtziger Jahren war mein Biolehrer einer jener Ökos, der sich bemühte, uns über gesunde Ernährung aufzuklären mithilfe von gruseligen Filmen über die Gefahren von Zucker und Fleisch und wie beides alle möglichen Krankheiten auslösen konnte, meistens dieselben Krankheiten. Derselbe Biolehrer servierte uns im Unterricht auch einmal Frischkornmüsli. Dabei gab es keinen Zucker (denn der war ja schädlich) und keine Früchte (enthalten Zucker und waren daher auch schädlich), sondern nur frisch gemahlenen und eingeweichten Frischkornbrei. Das Zeug sah ziemlich unappetitlich aus und schmeckte miserabel. Außerdem bescherte es etlichen Schülern Verdauungsprobleme, was scheinbar unsere Schuld war, da zu viel Süßes uns die Fähigkeit genommen hatte, Frischkornmüsli zu verdauen. Ich habe später noch ab und zu mal Frischkornmüsli gegessen und mag es sogar, wenn es anständig zubereitet und mit Früchten serviert wird. Aber das Zeug damals in der Schule war einfach nur grässlich.
  • Jeans, Norwegerpullis, Bundeswehrparkas und Birkenstock Sandalen sowie langes Haar für Männer und Frauen war die Uniform der Gegenkultur der frühen Achtziger.
  • “Die wilde Frische von Zitronen und Limonen” ist eine Anspielung auf einen Werbeslogan für Fa Duschgel und Seife aus den siebziger Jahren (hier ein Werbespot komplett mit nackter Frau). Die Tatsache, dass Katrins Haar nach “frischen Kräutern, gepflückt in einer schwedischen Mittsommernacht” riecht, ist eine Anspielung auf eine andere beliebt Marke jener Jahre, Timotei Shampoo, dessen Werbung immer skandinavische Jungfrauen mit langen blonden Haaren in Mitten grüner Felder zeigte (hier ein Beispiel).
  • Das Thema der Gruppendiskussion über “Die Neutronenbombe – Eine Perversion menschlichen Denkens” habe ich mir von einem populären Buch der späten siebziger Jahre ausgeborgt.
  • Ton, Steine, Scherben war eine sozialkritische Band der siebziger und achtziger Jahre, deren Sänger Rio Reiser einer meiner persönlichen musikalischen Helden war. Rio Reiser schrieb mit “Junimond” auch das wahrscheinlich schönste deutschsprachige Liebeslied der letzten fünfzig Jahre oder so. Leider konnte ich Hans-Dieter und Katrin nicht zu “Junimond” kuscheln lassen, da der Song leider erst 1985 raus kam.
  • Der US Stützpunkt, wo Hans-Dieters Kumpels verhaftet werden, basiert auf dem ehemaligen US Stützpunkt “Hoher Berg” in Syke bei Bremen. In den achtziger Jahren gingen immer Gerüchte rum, dass auch dem Hohen Berg Atomraketen stationiert waren, was sich sogar als wahr erwies. So weit ich weiß, gab es am Hohen Berg aber niemals Spontandemos, wahrscheinlich weil die Gegend ziemlich einsam ist. Photos sowie einige Hintergrundinfos über den “Hohen Berg” gibt es hier.
  • Falls Sie mehr Geschichten, die im friedens- und umweltbewegten linken Milieu der frühen Achtziger spielen, wollen, lesen Sie Neue Vahr Süd von Sven Regener, Lenin kam nur bis Lüdenscheid von Richard David Precht. and sehen Sie sich den Film Am Tag als Bobby Ewing starb an.
  • Hans-Dieters Erklärung, dass er keine Frau je so sehr hassen könnte, dass er sie heiraten würde, stammt fast wortwörtlich von einem meiner Lehrer. Dieser Lehrer informierte uns über die extrem frauenfeindlichen Familiengesetze, die teilweise noch bis in die achtziger Jahre und länger gültig waren, wofür ich ihm ewig dankbar sein werde. Leider bemerkte er jedoch nie, dass seine eigene Lebensgefährtin, ebenfalls Lehrerin, sehr gerne geheiratet worden wäre.
  • Der eher konventionelle Weg, den das Leben von Katrin und Hans-Dieter am Ende nimmt, spiegelt die Lebenswege vieler, die in den achtziger Jahren in der Friedens- und Umweltbewegung aktiv waren, wieder.
  • Das Cover soll die handgemalte und hausgemachte Ästhetik linker Poster und Flugblätter in den achtziger Jahren wiederspiegeln. Etliche Beispiele finden sich hier und hier.
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